English Theatre
Vampire in der Nachbarschaft!
Das White Horse Theatre am Justus-Knecht-Gymnasium im Mai 2024
Raus aus dem Unterrichtsgeschehen – rein in die magische Welt des Theaters: Die Schülerinnen und Schüler des Justus-Knecht-Gymnasiums rutschen auch dieses Jahr wieder gespannt auf ihren Sitzen hin und her und folgen neugierig dem, was da auf der Bühne in der Aula vor sich geht. Mit illustrativen Requisiten und Kostümen präsentieren die britischen Schauspieler des White Horse Theaters zunächst das Stück „Neighbours with Long Teeth“, welches nicht nur von den skurrilen Ereignissen erzählt, die entstehen, wenn plötzlich Vampire in die Nachbarschaft einziehen, sondern ebenso aufzeigt, dass die Furcht vor dem Fremden oft von Vorurteilen und Stereotypen geleitet wird.
Gemeinsam mit ihrem Sohn Richard lebt Mrs. Smith wohlgesonnen in einem respektablen Stadtviertel, als sie beobachten muss, wie ihre neuen Nachbarn einen Sarg nach dem anderen in ihr neues Zuhause tragen. Mrs Smiths Vorfreude ist schnell verflogen, Sohn Richard jedoch verliebt sich in die Vampir-Tochter – Ärger vorprogrammiert! Hinter schaurigen und humorvollen Momenten stecken allerdings ernste Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Interkulturalität sowie die Vermittlung von bedeutsamen Werten wie Toleranz, Akzeptanz und Weltoffenheit. Das Stück löst bei den Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse nicht nur herzhaftes Gelächter aus, genauso regt es sie zum Nachdenken an. Vor allem aber wird der eigene Lernfortschritt sichtbar, welcher zeigt: Die Schülerinnen und Schüler verstehen das Englisch der Muttersprachler sehr wohl – und nicht nur das. Auch in der direkten Interaktion mit den Schauspielern können die Achtklässler glänzen.
Mit dem Stück „Irish Magic“ hingegen, entführen die drei Geschichtenerzähler die Zuschauer der 6. Klasse in die wundersame Welt der Märchen und Legenden. Auch hier ist Vielfalt geboten: Angelehnt an „Schneewittchen“, handelt das erste Märchen von der bösen Königin Silvertree, die ihre eigene Tochter Goldtree aufgrund ihrer Schönheit umbringen will. Mit einem Happy End wird der Zuschauer von den Erzählern unmittelbar in das nächste Märchen geführt – die Legende von Finn McCoul, welche von einem starken Mann und einem, der sich lediglich als solcher ausgibt, erzählt. Bei dem Aufeinandertreffen beider Männer droht dies aufzufliegen, jedoch zeigt sich, dass am Ende die Pfiffigkeit des Hochstaplers siegt. Von Gewitztheit handelt auch das dritte Märchen, in dem zwei reiche, gierige Bauern die letzte Kuh eines ärmlicheren Bauers töten um dessen Land zu erobern. Das Fell seiner toten Kuh vermarktet der arme Bauer als „magisches Leder“, welches immer wieder Geld fallen lässt, sobald man es reibt.
Die Gier der reichen Bauern verleiten diese zum Kauf des Leders und sie zahlen ein Vermögen für den Betrug. Die Raffinesse des armen Bauers steht am Ende des Stücks und entlockt dem ein oder anderen Schüler ein verschmitztes Lächeln. Auch die Schüler und Schülerinnen der 6. Klasse können ihre Fremdsprachenkenntnisse hier unter Beweis stellen. Der Auftritt des White Horse Theaters endet mit einer offenen Frage- und Gesprächsrunde, in welcher die Schauspielerinnen und Schauspieler aufgeschlossen und zuvorkommend auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler eingehen. Die anhaltende Euphorie der 6. Klässler zeigt sich vor allem in ihrem Interesse an dem Theater und seinen britischen Schauspielern, die sie zum Schluss für weitere, gesellige Gespräche auf der Bühne empfingen. Ein voller Erfolg!
Text und Fotos: Michelle Schmalt (Juli 2024)
Wiederanknüpfen an Vor-Corona-Traditionen – Aufführungen des White Horse Theatre für die Klassen 6 und 8 am JKG im März 2023
The Tyrants’ Kiss (based on William Shakespeare’s “Pericles”) – Eindrücke eines Schülers
Today, we had a very special English lesson at school. A professional theatre group performed a play over two school lessons. First of all, the most important thing: Yes, there was a happy ending… after many years. A man, an immigrant, was wanted by the police. They caught him and took his money, but the man could escape on a boat. The boat sank. But the man was able to rescue himself on an island. On this island, he fell in love with a woman and they left the island. One day, they had a baby. Unfortunately, the baby was born prematurely. It looked as if the woman had died. They threw the woman into the sea. Meanwhile, the man was caught by the police and had to go to prison for 15 years. He didn’t know that the woman was alive – because she was rescued.
After 15 years: By chance the man actually met his child in the USA. He was shocked and so he fell down. An ambulance arrived and took him to hospital. And what a surprise, the doctor in the ambulance was… right… the woman – the mother of his child. So, everyone was united again. It was a really strange story, but it was a great pleasure to watch the professionals. Thank you so much!
Text: Lukas Bott (Klasse 8b)
Fotos: White Horse Theatre
Britische Schauspieler regen zum Lachen, Fürchten und Nachdenken in der Fremdsprache an
English Theatre im April 2015
Es ist gruselig in der Aula des Justus-Knecht-Gymnasiums. Immer wieder zucken die Fünft- und Sechstklässler erschrocken zusammen, nur um dann auch gleich wieder in herzhaftes Gelächter auszubrechen. Die Reaktionen zeigen – die Schülerinnen und Schüler verstehen sehr gut, was die britischen Schauspieler des „White Horse Theatres“ ihnen auf der Bühne präsentieren. Dieses englische Theater stellt dabei nicht bloß eine willkommene Abwechslung zum Unterrichtsalltag dar, sondern verdeutlicht den Kindern, wie viel Englisch sie schon gelernt haben und verstehen können – selbst wenn es Muttersprachler sind, die mit ihnen kommunizieren wollen.
Und die Schauspieler aus Großbritannien kommunizieren nicht nur auf der Bühne miteinander, sondern integrieren ihr junges Publikum in ihr Gastspiel. Immer wieder verlassen sie die Bühne und fragen die Kinder zum Beispiel um Hilfe für ein Problem im Stück – eine ideale Gelegenheit, sich in der Fremdsprache zu unterhalten. Die Grusel-Geschichte „Fear in the Forest“ lässt die Schüler dabei mithelfen, zwei Schurken zu überlisten. Im dunklen Wald erleidet Josys Fahrrad einen Plattfuß, sodass sie nicht mehr nach Hause kommt. Glücklicherweise findet sie ein Hotel, in dem sie die Nacht verbringen kann. Doch dort fühlt sie sich alles andere als wohl. Die Köchin, der Hotelbesitzer und der Kellner des Hauses sind seltsame Gestalten und versetzen Josy in Angst und Schrecken, denn sie wollen ihre Tasche mitsamt Handy und Geld stehlen. Doch dank des ungeschickten Verhaltens der Schufte – das das Publikum immer wieder herzhaft zum Lachen bringt – kann sie mit Hilfe der Kinder im Publikum ihr Handy wiederfinden und die Polizei anrufen. Am anderen Ende der Leitung antwortet entsetzlicherweise der Kellner, der allerdings bereits in geheimer Mission den beiden anderen auf der Spur ist und diese nun gemeinsam mit Josy verhaften kann.
Genauso komisch und komödiantisch gespielt beginnt das Stück „Drinking for Dummies“, das die pädagogische Schauspiel-Gruppe für die Achtklässler im Gepäck hat. Doch das Ende lässt nicht die Lacher überwiegen, sondern regt die Teenager zum Nachdenken an. Zola ist neu an ihrer Schule und verliebt sich in Barney. Auch Barney mag Zola gerne, doch beide wissen nicht, wie sie den anderen ansprechen und kennenlernen könnten. Zwei Klassenkameraden schaffen es schließlich, die beiden zu einem gemeinsamen Party-Abend zu überreden. Mit Hilfe des Alkohols schaffen sie es endlich, dass Zola und Barney ihre Schüchternheit ablegen und aufeinander zugehen. Doch das Glück des frisch-verliebten Paares währt nicht lange. Denn die Unmengen an Wodka lassen den Abend außer Kontrolle geraten. Barney ist nicht mehr ganz bei Sinnen, läuft vor der Disco vor ein Auto und wird überfahren. Auf die Rufe einer Freundin hat er nicht mehr reagiert.
Im Anschluss an jede Vorführung nahmen sich die vier Schauspieler Zeit, um die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten. Und aus diesen sprudelte die Neugier nur so heraus. Einige interessante Details zum Leben und Arbeiten der Schauspieler kamen dabei zum Vorschein: So erzählten sie zum Beispiel, dass sie pro Stück nur eine Woche lang Zeit zum Einstudieren hätten. Nach drei Stücken in drei Wochen gehe es dann ein Jahr lang auf Tour durch ganz Deutschland. Und auch nach Ende der offiziellen Fragerunde trauten sich einige Schülerinnen und Schüler noch direkt an die Bühne heran, um sich Autogramme abzuholen, oder weitere Fragen zu stellen. Diese Begeisterung der Schülerinnen und Schüler stellte nicht nur die Qualität des „White Horse Theatres“ unter Beweis, sondern bot ihnen darüber hinaus einen Anlass, die gelernte Fremdsprache tatsächlich anzuwenden und sinnstiftend zu nutzen.
Text und Fotos: N. Thomas (2015)