Eine gelungene Generalprobe und zugleich ein musikalischer Leckerbissen für die Zuhörer – dies war die KursMusikNacht am Justus-Knecht-Gymnasium. Die Abiturientinnen und Abiturienten aus dem Neigungskurs Musik zeigten bei ihrem Vorspiel, was sie können und bauten somit schon vor der fachpraktischen Prüfung, die nichtöffentlich stattfindet, etwas Lampenfieber ab. Eileen Rapport, Jana Kölbach und Veronika Dörr überzeugten auf der Querflöte mit einem verspielten Andante von Carl Stamitz, einer ruhig-getragenen Idylle von Benjamin Godard und einer lebhaften Sonatine von Claude Arrieu.

Robin Baumgärtner spielte mit seinem Saxophon, begleitet von Melanie Schulz, einen fetzigen Nice Boogie von Folkman, während Simon Bauer mit einer Sonata von Albinoni auf der Trompete feierliche Barockstimmung erzeugte. Laura Kohler wagte sich auf der Klarinette an ein modernes Stück von John Mayer und Julia Kempf gefiel, ebenfalls auf der Klarinette, im Zusammenspiel mit ihrer Lehrerin Patricia Bergisch-Bornhäuser. Die Geigenspielerinnen Jane Blank und Lea Habitzreither widmeten sich romantisch-lyrischen Klängen mit Werken von Gabriel Fauré und Charles Dancla, während Katharina Neumann mit einem Allegro aus dem Konzert für Violine und Klavier von Anatoli Komarowski einen dynamischen und exzellenten Schlussakkord setzte.

Anne Doppelbauer, die Fachbeauftragte der Schule für Musik, belohnte die aufgeregten Abiturienten für ihre tolle Leistung mit Rosen und dankte dem Begleiter auf dem Klavier Stefan Fuchs für sein einfühlsames Spiel. Schließlich erfreuten die Musikkurse der Oberstufe das Publikum mit einer ungewöhnlichen Version des AC/DC Stückes „Highway to hell“, nämlich als Weltpremiere, rhythmisiert dargestellt mit Boomwhackers (Plastikröhren). Die Big Band beendete fulminant das Konzert und begleitete im schwungvollen Finale die Sängerinnen Clara Boppré, Lena Wetzel, Anja Kowalski und Lydia Rieth bei rockigen und jazzigen Klängen. Auch der Schulleiter Hanspeter Gaal war begeistert und und dankte vor allem dem Initiator und Organisator des Abends Christian Kowollik, der nicht nur Lehrer des Neigungskurses, sondern auch Leiter der Big Band ist. Ein aufmunternder Applaus begleitet die Schülerinnen und Schüler in die Prüfung und für alle gilt „Toi, toi, toi“.

Der& stellvertretende Schulleiter am Justus-Knecht-Gymnasium, Studiendirektor Jürgen Braun, konnte in seiner Begrüßung zur ersten KursMusikNacht einer gespannten Zuhörerschaft einige musikalische Leckerbissen ankündigen. Mitten im Abiturstress meisterten nämlich zahlreiche Teilnehmer des Neigungskurses Musik eine besondere Herausforderung: Vor ihrer fachpraktischen Prüfung, die nichtöffentlich stattfindet, präsentierten die Abiturienten in einem Konzert einem begeisterten Publikum ihre eingeübten Stücke – sozusagen als Generalprobe. Die Idee dazu hatte Christian Kowollik, Kursleiter, Bandleader und Organisator des Abends, der witzig-unterhaltsam den Unterschied zwischen Neigungs- und Pflichtkurs mit den unterschiedlichen Anforderungen erläuterte.

Ganz verschiedene Instrumente, Komponisten und Musikstile hatten die Schüler ausgewählt. Sina Geissler fing auf dem Klavier in einem Nocturne von Chopin einfühlsam die nächtliche Stimmung ein, während Daniel Utz mit einer Sonatine in d-Moll von Zdenek Fibich mit perlenden Läufen und guter Betonung überzeugte.

Anna-Lena Frei spielte auf dem Akkordeon feurige Tangorhythmen, Leonie Feldbusch bot gekonnt mit der Querflöte eine romantische „Rêverie“ von Bernhard Molique und Johanna Huber zeigte mit einem getragenem und einem virtuosen Stück auf der Geige ihr Können. Lea Janzer entlockte als zierliches Mädchen ihrer mächtigen Posaune beeindruckende Töne in dem Stück „The philosopher“ von Norman Goffin. Auch die Gesangssolistinnen wussten zu gefallen, zunächst Christina Schmitt mit einer schönen Sopranstimme und zwei Liedern von Mozart, während Roschan Hässlin im Kontrast zur Klassik Popsongs von Adele zu Gehör brachte.

Die Musikkurse der Oberstufe erzeugten mit Boomwhackers (Plastikrohren) tolle Töne und „spielten“ gut erkennbar einen Whacky Rock und „Stand by me“. Abschließend unterhielt die Big Band mit fetziger Musik und Gesang von Karina Kuhn und Roschan Hässlin.

Die Fachbeauftragte für Musik, Anne Doppelbauer, dankte allen Beteiligten, auch den Klavierbegleitern Natalia Hock und Stefan Fuchs sowie der SMV mit Nicola Nortmeyer, die für eine stilvolle Bewirtung sorgten. Sie wünschte den Prüflingen viel Erfolg und dass der Applaus sie in die Prüfung begleiten möge. Passend zum Abend zitierte sie den bekannten Dirigenten Daniel Barenboim, der in einem Interview Folgendes gesagt hat: „Wenn ich daran denke, was ich persönlich von der Musik für mein Leben gelernt habe, dann ist es wahrscheinlich mehr als umgekehrt.“