Religion in der Oberstufe | Justus-Knecht-Gymnasium Bruchsal

Religion in der Oberstufe



Katholische und Evangelische Religion – Schulinterner Lehrplan für die Oberstufe

Oelze: Erwartung
Richard Oelze (*1900): „Erwartung“

Einleitung

Unbekannter Künstler

Liebe Schülerinnen und Schüler,

auf den folgenden Seiten möchten wir Religionslehrerinnen und Religionslehrer euch das Fach „Religionslehre in der Oberstufe“ vorstellen. Da die Inhalte der evangelischen und katholischen Religionslehre fast gleich sind und beide Fächer auch den gleichen Stellenwert im Kanon der übrigen Fächer haben, stellen wir hier beide Fächer vor und weisen bei den entsprechenden Stellen auf die Unterschiede hin. Einerseits wird der Religionsunterricht dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich zugeordnet, andererseits zeigt der universale Charakter dieses auch eine Nichtzuordenbarkeit zu einem der drei üblichen Aufgabenfelder: dem sprachlich-literarisch-künstlerischen, dem gesellschafts-wissenschaftlichen und dem mathematisch-naturwisssenschaftlich-technischen. Er hat es mit allen drei Bereichen sehr viel zu tun; es schlägt eine Brücke zu allen Bereichen, auch zu dem Fach Sport.

Unbekannter Künstler

Ihr wisst aus eigener Erfahrung, dass der christliche Glaube in unserer Zeit keine Selbstverständlichkeit ist. Viele begegnen ihm mit Desinteresse, weil sie annehmen, dass er ihnen wenig „bringe“. Andere suchen Antworten auf ihre religiösen Fragen außerhalb der Kirchen, z. B. in Bereichen der Esoterik oder des New Age. Manche jungen Leute lehnen den Glauben ab, weil sie nur exaktes Wissen gelten lassen oder weil sie Anstoß an den Christen und der Kirche nehmen. Einige fragen sich unsicher, ob sie vielleicht einer schönen Illusion nachjagen. Andere halten ihren Glauben für eine wichtige oder sogar die wichtigste Sache ihres Lebens.



Bild 1 (links): Menhir von Kerloas (der größte noch stehende Hünenstein (12 m hoch) bei Plouarzel in der Bretagne)
Bild 2: Unbekannter Künstler


Gründe für die Teilnahme am Religionsunterricht

Der Religionsunterricht wendet sich an alle. Diejenigen, die meinen, nicht glauben zu können, finden hier die Möglichkeit, sich mit einer wichtigen Sache auseinander zu setzen. Denen, die eine Orientierung suchen, zeigt er einen Weg. Die gläubigen Schüler können hier eine Bereicherung und Vertiefung ihres Glaubens erwarten. Allen Schülern gibt der Religionsunterricht Rechenschaft vom Glauben. Allerdings ist der Religionsunterricht in der Schule etwas anderes als ein Gottesdienst in einer Gemeinde oder ein Treff einer Jugendgruppe. Er setzt keine Identifikation mit dem Glauben voraus. Es genügen Offenheit für wichtige Lebensfragen und eine Redlichkeit des Denkens.


Für die Teilnahme am Religionsunterricht sprechen verschiedene Gründe:

Kulturgeschichtliche Gründe:

Das Christentum gehört zu unseren prägenden geistigen Überlieferungen. Ohne elementare Kenntnis davon können wir unsere Gesellschaft und Politik, unsere Kunst und Geschichte nicht verstehen. Die Information über andere Religionen und Weltdeutungen erweitert unseren Horizont.

Gesellschaftliche Gründe:

Typische Gefahren unserer Zeit sind Einpassung in die verwaltete Welt und Konsummentalität, Gleichgültigkeit gegenüber ethischen Werten und eindimensionales Denken, das nur das Zähl- und Messbare gelten lässt, sowie postmoderne Beliebigkeit. Der Religionsunterricht diskutiert diese Einstellungen; oftmals ist er ein kritischer Protest gegen gängige Selbstverständlichkeiten in unserer Gesellschaft.

Anthro­po­lo­gische Gründe:

Der Religionsunterricht fragt nach dem Grund und Ziel des Menschen. Er möchte einen Beitrag dazu leisten, dass unser Leben glückt und dass wir unsere Rolle und Aufgabe in der Gemeinschaft und im persönlichen Bereich angemessen sehen und wahrnehmen können.



Das Kursprogramm (Bildungsplan)

Die Bildungspläne für evangelische und katholische Religion sind hier zu finden. Weitere Fragen beantworten euch gerne eure Religionslehrerinnen und Religionslehrer.


Hinter den abstrakten Formulierungen der Dimensionen stehen Fragen und Erwartungen aus dem Leben, z.B.:

  • Ich will frei sein.
  • Gibt es Willensfreiheit?
  • Sind Normen nötig?
  • Lohnt sich ein Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung?
  • Existiert Gott?
  • Welchen Sinn hat mein Leben?
  • Welche Zukunft hat die Kirche?
  • Was heißt eigentlich „erlöst“ sein?
  • Auferstehung oder Wiedergeburt?
  • Und viele, viele andere mehr…
René Magritte: Reproduction interdite
René Magritte (1898-1967): „Reproduction interdite“

Methoden und Prinzipien (Curriculum)

Was die Methoden des Faches angeht, so schreibt das Curriculum verschiedene Methoden vor. In der Oberstufe finden wir z.B. Erkenntnisformen der Geisteswissenschaften, Hermeneutik, Methoden der Naturwissenschaft, Begriffs- und Modellbildung, Sprachanalyse, historisch-kritische Methoden, …, Nichtvergleichbarkeit als besonderes Problem der Exegese.

In der Unterstufe: Bildzugänge; Kennenlernen und Umgang mit den Büchern der Bibel; Kirchenraumpädagogik, …, Lektüremöglichkeiten.

Beitrag zum Schulprogramm: Einen solchen Beitrag sehen wir in den regelmäßig angebotenen Schulgottesdiensten.



Wahlmöglichkeiten

Joseph Beuys: Kreuzigung
Joseph Beuys (1921-1986): „Kreuzigung“

Religion als Neigungsfach.

Religion als Grundkurs.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Wahl:

Religion als drittes oder viertes Abiturfach: Dazu ist Kontinuität von 11 bis 13 notwendig. Spätestens ab Stufe 12 muss Religion dann Klausurfach sein. Als Abiturfach kann Religion das gesellschaftswissenschaftliche Aufgabenfeld abdecken.

Religion ohne Abiturprüfung: Darüber hinaus kann jede Schülerin bzw. jeder Schüler an allen sechs Kursen der Sekundarstufe II teilnehmen. Die Religionslehrer und Religionslehrerinnen empfehlen dieses volle Programm, weil es einen besseren Überblick über die vielen Aspekte des Faches gibt.

Wir wünschen euch einen guten Start in die Oberstufe.
Eure Religionslehrerinnen und Religionslehrer

Dokumente:

Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Evangelische Religionslehre (PDF)
Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Katholische Religionslehre (PDF)
Schwerpunktthemen ev. Religion – Abitur 2016 (PDF)
Schwerpunktthemen kath. Religion – Abitur 2016 (PDF)



Besondere Aktivitäten (über das Jahr)

Informationen folgen.



Thematische Schwerpunkte

Informationen folgen.



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