Chorkonzerte | Justus-Knecht-Gymnasium Bruchsal

Chorkonzerte


Melodie



JKG-Chöre mit Patrick Wippel überzeugten in St. Anton

Adventskonzert 2019

Mit einem großbesetzten Adventskonzert gelingt einem ambitionierten Schulmusiker zweierlei: eine glanzvolle Außenwirkung und die Stärkung dessen, was eine Schule zusammenhält. Mit Patrick Wippel hat das Bruchsaler Justus-KnechtGymnasium ein Tripple-Talent, den begeisterungsfähigen Pädagogen, den musikalisch-chormethodischen Experten und einen künstlerisch-sensiblen Gestalter. Dazu ein gutes Händchen für hervorragende Musiker und eine alles überstrahlende Solistin. Aus Eltern, Lehrpersonal und Ehemaligen formierte er einen Extrachor und fusioniert diesen später im Finale mit dem Oberstufenchor der Schule. Dazu ruft er die Bruchsaler Philharmoniker mit Oboen, Pauken und Trompeten in die vollbesetze Antoniuskirche.

Er baut ein buntes, kurzweiliges Programm aus liebgewonnenen Ohrwürmern und kirchenmusikalischen Kleinodien. Die Sopranistin Daniela Köhler ist als Bühnenprofi weitgereist, doch mit Bruchsal-Forster Heimvorteil, an der Oper Leipzig als Brünnhilde in Wagners „Siegfried“, davor Sieglinde in der „Walküre“. Zusammen mit Andrea Stadel, Martin Gantner, Wolfgang Schwaninger u.a. zählt sie zu den strahlenden Sternen am transnationalen Stimmen-Himmel, die dereinst auf Bruchsaler Musikschulfundamenten starteten.

Das Soli- und Chorprogramm wird aufgelockert anhand dreier Epistelsonaten des jungen Salzburger Mozarts, mit typischen Seufzern, Solo-Oboen und obligater Orgel, versiert gestaltet von Markus Zepp am Positiv. Für das „Ave verum“ und „Laudate Dominum“ entscheidet der festlich gewandete Dirigent breite Tempi, auch für Händels „Er weidet seine Herde“ und den Bach‘schen Kantatenbeitrag. Präzisere Artikulation hätte die Zeichengebung des Dirigenten erleichtert. Nach Cesar Franks „Panis angelicus“ folgen Teile aus dem Oratorio de Noel von Saint-Saens mit feiner Dynamik, gekonntem Orgelsolo und sattem unisono-Streicherklang. Der Konzertmeister fordert eine wohltuende Korrektur der Instrumentenstimmung und aus dem Intermezzo Mascagnis wird eine klangschöne geistliche Arie.

Dann startet der Oberstufenchor unbegründet defensiv, wird lockerer und präsenter im zweiten Beitrag und kämpft gegen unhandliche Notenblätter. Endlich kommt er aus der klanglichen Deckung, von Ulrich Dürr auf dem Cajon begleitet, während Patrick Wippel am E-Piano swingt und rockt. Im „Cantique de Noel“ von Adolphe Adam spielt der Dirigent die Harfenstimme auf dem E-Piano, klanglich fundiert vom Orgelpositiv. Martin Besinger jubiliert mit der Solovioline und über allem schwebt die Sopranistin Daniela Köhler als Qualitätsgarant mit bewundernswerten Klangfarben. Beide Chöre vereint reißen die Zuhörer von den Bänken mit ihrem Tutti-Breitbandsound im „The First Nowell“ aus England. Unverwüstlich Händels „Tochter Zion“ und „Halleluja“ im Finale.

Wenn sich Schüler und deren Eltern vorbildlich und ehrenamtlich auch für kulturelle Bildung engagieren, so verdeutlicht dies, dass es Bedeutsameres gibt, als alle peinlichen PISA-Einseitigkeiten sich träumen lassen. Herbert Menrath im Himmel wird dem JKG und seinem Nachfolger beide Daumen gedrückt haben für die erfolgreiche Fortsetzung konzertanter Ereignisse auf hohem Niveau. Und das in einem Gymnasium mit naturwissenschaftlich-sprachlichem Profil, welches sich dennoch Zeit nimmt für das Schöne und Gute oberhalb des Nützlichen.

Text: Johann Beichel (Dez. 2019)
Foto: Rue



Adventskonzert des JKG-Chores in der Pfarrkirche St. Anton

Adventskonzert-JKG-Chor-2015

Am 3. Adventssonntag (13. Dezember 2015) lud das Justus-Knecht-Gymnasium zu einem weihnachtlichen Schulkonzert in die Bruchsaler Antoniuskirche ein. Zunächst erklang die Kantate Nr. 62 „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Johann Sebastian Bach. Der Chor des Justus-Knecht-Gymnasiums unter der Leitung von Musiklehrer Patrick Wippel bot die Ecksätze äußerst virtuos und klangschön dar, gerade in den polyphonen Passagen mit einer beachtenswerter Leichtigkeit. Nach dem ergreifenden „Cantique de Noël“ von Adolphe Adam für Mezzosopran, Harfe und Orgel, erklang als Höhepunkt des Abends das mit fünf Solisten, Harfe, Orgel, Chor und Orchester opulent besetzte „Oratorio de Noël“ des 1921 verstorbenen Komponisten Camille Saint-Saëns.

Das Solistenquintett, bestehend aus Birgit Zimmermann (Sopran 1), Birgt Benson (Sopran 2), Margot Spatschke (Alt), Gerhard Schramm (Tenor) und Tim Fuhrmann (Bass) erschien bestens aufgelegt und war somit ein adäquates Pendant zum bestens vorbereiteten JKG-Chor. Die Solistinnen überzeugten durch ihre klare und dennoch warme Tongebung, während die Solisten durch ihr äußerst homogenes Musizieren bestachen. Dorothee Hecking-Neu an der Harfe setzte wunderbare klangliche Akzente wie auch Markus Zepp, der an der Orgel souverän begleitete. Der Chor gefiel vor allem durch die Kompaktheit und Ausgewogenheit der Stimmen im Zusammenklang mit dem Orchester. Chorleiter Patrick Wippel legte größten Wert auf die dynamisch abwechslungsreiche und musikalisch spannungsreiche Gestaltung der Chorpartien. Der gerade auch in den hohen Lagen bestens disponierte Chor reagierte bis zum Schluss musikalisch punktgenau und machte so, im Ensemble mit den Solisten und dem Orchester, das Konzert zu einem wahren Hörvergnügen, was die Zuhörer auch nach der Zugabe und der Ansprache von Schulleiter OStD Hanspeter Gaal noch zu minutenlangen Ovationen veranlasste.

Text und Foto: Wolfgang Rombach (Dez. 2015)




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